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Baden-Wütendberg

FAS, 2021

Warum leisten die Menschen ausgerechnet in Baden-Württemberg so viel Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen? Eine Reportage aus dem sattgrünen Süden Deutschlands.

Gegen irgendetwas sind sie ja fast immer, Nörgeln gehört zum Image, und an dieser schwäbischen Dickschädel-Folklore dürfte es liegen, wenn bisher kaum auffiel, dass gerade das sattgrüne Baden-Württemberg am lautesten „Corona-Diktatur“ schreit. Der Export-Hit „Querdenken“ kommt aus Stuttgart, die Protestprominenz aus der Region: der „Querdenken“-Gründer Michael Ballweg, der HNO-Arzt Bodo Schiffmann, gegen den wegen falscher Maskenatteste ermittelt wird, der Virusleugner Stefan Lanka, der „Corona-Anwalt“ Markus Haintz, der Laienprediger Samuel Eckert, dem auf Telegram mehr Leute folgen als Attila Hildmann. Sie treffen auf Veteranen unter dem Aluhut wie Mannheims Sohn Xavier Naidoo und den Rottenburger Kopp-Verlag und auf traditionelle Impfkritik, nirgendwo im Bund liegt der Anteil der Eingeschulten, die gegen Masern geimpft sind, niedriger als in Baden-Württemberg. Den heterogenen Protest, der sich daraus formiert, nennt der Soziologe Oliver Nachtwey die vielleicht „erste wirklich postmoderne Bewegung“.

Mit einem abgehängten, rechten Provinzler hat die „Querdenken“-Demonstrantin wenig zu tun. Gebildet, eher weiblich, Mittelschicht, enttäuscht von den Grünen, Misstrauen in Staat und Medien, nicht fremdenfeindlicher als der Durchschnitt, wichtige Themen sind Natur, alternative Medizin, Impfkritik. So beschreibt eine Studie der Uni Basel, für die Nachtwey gut tausend Leute im „Querdenken“-Umfeld befragt hat, das Protestmilieu.

Die Frage ist also, wer genau sind diese Menschen? Warum leben so viele von ihnen in Baden-Württemberg?

Tübingen, drei Tage vor der Landtagswahl. In einer Stadt, wo sogar der Bürgermeister regelmäßig so wirkt, als wollte er auf die Straße gehen, sollte man Unzufriedene finden. Die Inzidenz lag bei 28, so niedrig, dass Läden geöffnet hatten und Auswärtige ein „Corona-Visum“ brauchten, einen Test vom selben Tag. An der Neckarinsel hatte das Rote Kreuz eine Teststation aufgebaut, in der Schlange kämpfte ein Pärchen mit einem vom Wind umgedrehten Regenschirm. Zwanzig Minuten warten, dann bekam man die Bescheinigung und durfte los.

In der Altstadt war Maskenpflicht, aber auch Mittagspause. An Stehtischen aßen Geschäftsleute ihren Leberkäsweck. Schaufenster waren abgeklebt mit Folie, Läden, die hatten schließen müssen. Bei „GEA Waldviertler“, einem nachhaltigen Hersteller von Schuhen und Möbeln, stand auf einem Plakat: „freies Atmen, freies Denken“. Auf dem Sims lagen Flyer der „Basisdemokratischen Partei“, die aus dem „Querdenken“-Umfeld entstanden ist.

Die Frau im Laden zog sich eine Maske über, und unter der Bedingung, ihren Nachnamen nicht zu schreiben, sagte sie ihre Meinung über die „sogenannte Pandemie“. Die Plakate habe sie am 16. Dezember aufgehängt, sagte Cornelia H., als der Lockdown im Winter begann. „Was haben wir noch, wenn der Einzelhandel den Bach hinuntergeht? Amazon hat keine Schaufenster. Das ist nicht nur ein Geldschaden, dahinter stehen Schicksale. Unsere Politiker bekommen weiter Diäten. Wenn denen unsere Gesundheit wirklich wichtig wäre, würden sie seit Jahren eine andere Agrar-, Klima- und Pflegepolitik machen. Das passt hinten und vorne nicht. Einfach verlogen.“

Vor dem Wollpullover hatte sie die Arme verschränkt, hinter ihr stapelten sich Schuhkartons bis zur Decke. Sie erzählte, dass sie vor 40 Jahren einen Bioladen eröffnet hatte, mit 23, und stellte klar: „Ich bin nicht grün, ich bin bunt.“ Bei ihr gebe es „Spiegel“ und „Süddeutsche Zeitung“, aber sie ärgere die fehlende Kritik an der Regierung und ihren „Marionetten-Experten“. Auf den Einwand, dass diese Medien seit Wochen das sogenannte Impfchaos kritisierten, sagte sie: „Die Frage ist doch nicht, warum es so langsam geht. Die Frage ist, wie kann ein Impfstoff so schnell entwickelt worden sein?“

Und dann wurde das, was als Gespräch über Existenzangst begonnen hatte, doch die große Verschwörungserzählung. PCR-Tests, die wiederholt würden, bis sie positiv seien, Pharmakonzerne und ihre Polit-Lobby, die daran verdienten, unterstützt von der WHO und Bill Gates, der auch Großaktionär sei bei Bayer und Monsanto und Impfversuche mache an Kindern in Afrika, schon Gates’ Vater habe sich für Eugenik interessiert – „checken Sie das mal“, sagte sie. Dann kam ein Paar herein, er holte Stiefel ab, sie kaufte einen Schal, und die Verkäuferin sagte zum Abschied: „Bis bald, wenn alles wieder ganz frei und locker ist.“

Das Nebeneinander von verständlicher Kritik und kruden Thesen macht es einem leicht, den Protest zum Irrsinn einiger Verrückter zu erklären, vereint unter Regenbogen- und Deutschlandfahne. Die Mehrheit befürwortet auch nach einem Jahr die Schutzmaßnahmen, viele wollen strengere, und wenige haben Verständnis für Leute, die ohne Abstand und Masken demonstrieren. Deshalb allen Protest zu tabuisieren, in der Hoffnung, dass sich ihm weniger Leute anschließen, führt aber womöglich zum Gegenteil. Es erinnert an das Dilemma mit der Neuen Rechten. Mit Rechten reden wollten die einen – auf keinen Fall, forderten die anderen. Am Ende redete man über die Rechten, die so viel Aufmerksamkeit am meisten freute.

Freitagmittag, zwei Tage vor der Wahl. Auf dem Marktplatz in Karlsruhe-Durlach verteilte Andreas Baum Flyer. Genauer gesagt, nicht auf dem Marktplatz, davor auf dem Gehweg. Auf dem Platz war Maskenpflicht, auf dem Gehweg nicht, und er halte sich an die Regeln, sagte Baum in seiner weißen Windjacke mit Logo von „dieBasis“, kurz für „Basisdemokratische Partei“.

Aufgewachsen ist Baum im Ruhrgebiet, aber es klang, als sei die Integration gelungen: Ingenieur, promovierter Betriebswirt, vom Praktikum bei Bosch zum Chef eines Automobilzulieferers. Der Betrieb wurde insolvent, Baum Anfang 2020 arbeitslos. Er beschloss, aus dem langen Interesse an Naturheilkunde einen Job zu machen, und begann eine Ausbildung zum Heilpraktiker. „Mein Vater war Chemiker und hat sich immer lustig gemacht über meine Globuli: Das ist so, wie wenn du Würfelzucker in den Bodensee wirfst. Aber bei mir, bei Bekannten, auch bei meinem Vater, habe ich die Erfahrung gemacht, es wirkt.“ Dann kam Corona.

Egal, wie er das Krisenmanagement angeschaut habe, sagte Baum, als Ingenieur, als Betriebswirt, als Hobbynaturheilkundler – es ergebe keinen Sinn. Zum Beispiel die Inzidenz. „Das ist so, als würde man auf der Autobahn nicht ein Tempolimit vorgeben, sondern die maximal zulässige Drehzahl. Je nach Gang ändert sich die Geschwindigkeit.“ Mehr Tests gleich höhere Inzidenz, am Ende sage der Wert also wenig aus. „Im Grunde war ich immer apolitisch. Eine Partei zu gründen war ein notwendiges Übel, um in Parlamente kommen zu können und Gehör zu finden.“

Auf einer „Querdenken“-Demo war er nie. Irgendwann fuhr er zu einem Treffen von „Widerstand 2020“, der Partei der Protestbewegung. Es gab juristische Probleme, der Name gefiel ihm auch nicht, und so gründete Baum mit anderen „dieBasis“. „Wir sind eine Dafür-Partei“, sagte er. Für Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz, so stand es auf den Flyern, die er mit anderen Mitgliedern verteilte.

„Unzufrieden mit der Politik?“, fragte ein „Basis“-Mitglied eine Frau, die vorbeikam. Sie lachte. „Wer nicht?“

Das Ergebnis der Landtagswahl kann man so oder so verstehen. Viele in Baden-Württemberg sind zufrieden damit, wie sie regiert werden. Das Ergebnis zeigt aber auch, wie viele unzufrieden sind mit den (ehemals) großen Parteien. Zusammen wären die Parteien unter der Fünfprozenthürde mit zwölf Prozent drittstärkste Kraft. Acht neue Parteien traten an, von ihnen holte „dieBasis“ mit einem Prozent das beste Ergebnis.

Neben Baum stand auf dem Marktplatz Nadine Rosinel, Psychologin, Mutter von vier Kindern, halb Kolumbianerin, halb Iranerin. Den ersten Lockdown habe sie noch mitgemacht, erzählte sie, drei Monate ihre Mutter nicht besucht. Aber es reiche. Ihre Tochter habe Maskenakne und wolle nicht in die Schule gehen. Was sei mit der Digitalisierung von Schulen und Gesundheitsämtern passiert? „Wenn mir weiße Journalisten erzählen, ich sei Rassistin, weil ich dagegen protestiere, muss ich lachen. Oder weinen. Ich weiß, wie es ist, mit vier dunkelhäutigen Kindern keine Wohnung zu finden.“

Von der „Alternative zur Alternative“ sprach Baum. Von einem Bundesland im Strukturwandel, wo längst autonome Elektrobusse fahren und gebaut werden müssten. Grün, liberal, so präsentierte er sich. Klar kannte er die Vorwürfe an „Querdenken“ und an Parteien wie seine, die dem Protest nahestehen. Und es ist leicht, in Chat-Gruppen, die „dieBasis“ im Namen haben, fremdenfeindliche Beiträge zu finden und Mitglieder, die behaupten, Impfen töte Schwangere. Schwarze Schafe, sagte Baum: „Ich bin sicher kein Verschwörungstheoretiker. Aber wenn Parteimitglieder, die in Laboren arbeiten, aus dem Nähkästchen plaudern – da kann einem mulmig werden.“ Von Leuten jedoch, die ihre Atteste auf Maskenbefreiung auf die Jacke hefteten, womöglich noch auf gelbem Papier, von den Janas aus Kassel, von sämtlichen Vergleichen mit Opfern von Diktaturen, davon halte er gar nichts.

Am Samstag vor der Wahl hörte man den Lärm schon, als man in Stuttgart aus dem Hauptbahnhof kam. Im Schlossgarten versammelte sich „Querdenken“; Peace- und Deutschlandfahnen wehten neben denen von „dieBasis“, man trug Wanderschuhe und Deuter-Rucksack, Männer hatten gefilzte Bärte, Frauen „Umarmbar“-Buttons, in den hinteren Reihen bei den Familien wurde der Protest zum Picknick. Aufforderungen der Polizei, Abstand zu halten, gingen unter im Getöse der Hupen und Schellenkränze.

Ja, ein Mann trug eine „Ungeimpft“-Armbinde, auf einem Plakat stand das NS-Wort „Volksverräter“. Ja, später würden die Demonstrierenden durch die Stadt ziehen und sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei liefern. Anders als in Dresden, wo eine „Querdenken“-Demo mit Schlägereien endete, hatte es hier wirklich etwas von trotzigem Spiel – wie ein Rentner, der bei Rot über die Straße geht und dem die Polizistin „Na, na!“ hinterherruft.

Im Park breitete sich der Geruch von Hundekot aus. Aus Liebe zur Natur, von der sie vorn redeten, durften Hunde ihr Geschäft hier noch ohne Beutel machen, die nur als Plastikmüll enden würden in den Weltmeeren. Auf der Bühne ging alles durcheinander: „der Scheißvirus“, „die weltweite Diktatur“, „die Spaltung, die seit dem 19. Jahrhundert läuft“, und die man überwinden werde dank „Dreigliederung von Rudolf Steiner“. Man sang „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“, ein Landwirt redete über Bienensterben. Der größte Crowdpleaser aber war das Impfen.

Baden-Württemberg und die Skepsis gegenüber „Schulmedizin“ verbindet ei¬ne lange Geschichte. Im 19. Jahrhundert gründete Robert Bosch nicht bloß eine Werkstatt, aus der das Unternehmen mit den meisten Angestellten in Ba¬den-Württemberg wurde. Bosch er¬öff¬nete 1940 auch ein Krankenhaus an der Stuttgarter Hahnemannstraße, benannt nach Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, die Bosch verehrte. Seine homöopathische Klinik passte in eine Zeit, in der Nationalsozialisten an der Neuen Deutschen Heilkunst bastelten, einer Synthese der angeblich „jüdisch-marxistischen Schul¬medizin“, die zu therapiefreudig, sprich: geldgierig sei, mit „biologischen Heilverfahren“. Heute, da viele Ärztekammern die Homöopathie streichen, richtet das Robert-Bosch-Krankenhaus gerade mit der Uni Tübingen einen Lehrstuhl für Naturheilkunde ein.

„Wissenschaftliche Medizin verdrängt seit Langem die Erfahrungsmedizin“, sagte am Telefon Jürgen de Laporte, Hausarzt aus Esslingen, Homöopath und Vizepräsident der Ärztekammer Nordwürttemberg. „Das zeigt sich deutlich in der Pandemie. Wir reden über Medikamente, Intensivbetten, Impfungen, Tote. Was ist mit den 2,4 Millionen Genesenen? Warum wurde die 91-Jährige, die ich betreut habe und die nicht im Krankenhaus war, gesund? Hilft es, täglich kalt zu duschen? Hat jemand, der jeden Tag joggt, ein geringeres Risiko, an Covid zu sterben, was ich vermuten würde? Die Frage ist doch, wie alle möglichst bald immun werden und wir das Risiko senken für einen fatalen Verlauf. Wir wissen, dass es von der Menge eingeatmeter Viren abhängt – aber in welchem Maß wir das Immunsystem trainieren können, wissen wir nicht. Weil wir kein Geld ausgeben, um solche Fragen zu untersuchen.“

Ein unsichtbares Virus, das jeder einatmen und das für jeden Lebensgefahr bedeuten kann, sorgt für Hilflosigkeit. Interessant ist es, wie Regierungen dieses Gefühl verstärken oder lindern. Im Land des Stoßlüftens erklärte die Kanzlerin selbst, wie das mit dem zusätzlichen L zu den AHA-Regeln gemeint sei, die im Prinzip bedeuten: Bleiben Sie zuhause, machen Sie mal ein Fenster auf – und in vielen Monaten kommt die Impfung. In Großbritannien dagegen nutzte Premier Boris Johnson die Pandemie, um zum Radfahren aufzurufen. Vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Ansteckungen im Nahverkehr schütze das sowieso, vielleicht auch vor schweren Verläufen, sagte Johnson und ließ für zwei Milliarden Pfund Radwege bauen. Lüften und warten vs. rausgehen und aktiv werden, es hat einen ganz anderen Spin. Solange eine Impfung als einzige Möglichkeit erscheint, sich vor dem Virus zu schützen, ist die Nadel nicht nur Symbol der Rettung, sondern auch ein Symbol für Ausgeliefertsein und Fremdbestimmung.

Vielleicht lag es am eiligen Schritt oder an der Kapuze der Regenjacke. Nach der Demo stellte sich in einem Tunnel zu den Bahngleisen eine Polizistin in den Weg. „Personenkontrolle. Den Ausweis, bitte“, sagte sie. „Hände aus den Hosentaschen.“ Vier oder fünf Beamte bildeten einen engen Kreis, einer mit Maschinenpistole fragte:
„Schon mal mit der Polizei zu tun gehabt?“
„Nein.“
„Von wo kommen Sie?“, übernahm wieder die Polizistin
„Von einer Demo.“
„Darf ich fragen, ob viele Leute dort waren?“
„Fragen dürfen Sie, aber muss ich antworten?“
„Ich frag nur, weil wir das von hier gar nicht mitkriegen. Sie waren doch sicher schon öfter auf Demos, oder?“
Es waren noch ein paar Minuten, bis die Bahn fahren würde, und es war nicht sehr angenehm, von Bewaffneten umringt und befragt zu werden.
„Ja. Und hier ist mein Presseausweis, falls das was ändert.“
Der Ausweis wurde inspiziert, eine gute Heimreise gewünscht. „Wir haben Sie nicht wegen Ihrem Aussehen oder einer Gesinnung angehalten“, sagte sie seltsam förmlich.

Und während man überlegte, was das sollte und ob man sich darüber aufregen durfte, stiegen vier Frauen mit grauen Haaren in die Bahn. Sie mussten die Kontrolle beobachtet haben, denn sie nickten solidarisch, und vom Polizeistaat führte ihr Gespräch dann zur Corona-Diktatur.

Sie packten Gurkensticks aus, die OP-Masken hingen unterm Kinn. Auf ihre Rucksäcke waren Friedenstauben gepinnt, durchgestrichene TTIP-Logos und „Umarmbar“-Aufnäher.

„Ehrliches Interesse: Glauben Sie das mit der Diktatur? Auf der Demo war auch viel von Corona-Diktatur die Rede. Diktatur, das ist doch Nordkorea.“

Es folgten zwanzig Minuten wechselnde Monologe. Kurz: Vielleicht noch keine Diktatur, aber die Vorzeichen seien erkennbar. In der langen Version, die man wirklich nicht zitieren kann, ging es um: Edward Snowden, Selbstentmachtung des Parlaments, Pflegenotstand, George Orwell, Pharmalobby, Schweinegrippe, Social Scoring, Pandemie-Planspiele des Weltwirtschaftsforums, Impfausweis, den Plastikmüll im Meer durch FFP2-Masken, die Gesundheitsgefahr von FFP2-Masken, die ärztliche Unterversorgung auf dem Land, eine aus dem Nichts aufgetauchte Doktorarbeit von Christian Drosten und, ja, auch wieder ums Bienensterben.

„Corona-Diktatur ist ein zugespitzter Begriff, den die Medien erfunden haben“, sagte dann eine Frau.
„Aber sie kommen von einer Demo, wo alle am Mikrofon ihn benutzt haben.“
„Den Begriff würde ich so nicht sagen“, sagte eine Frau mit Holzkette. „Aber wenn unsere Politiker von Demokratie sprechen, darf man die auch einfordern. Das ist wie beim Fußball. Gehen Sie da nicht ins Stadion, nur weil Hooligans da sind?“
„Kommt darauf an, wie viele Hooligans da sind.“
„So machen wir das auch.“

Der Bahnhof kam, der Zug wurde langsamer. Die Frauen blieben drinnen. Als die Bahn wieder anfuhr, winkte man sich aus der Entfernung zu.